Zucker besteht zu fast 100 Prozent aus schnell verwertbaren Kohlehydraten, der Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen ist sehr gering. In großen Mengen belastet Zucker den Stoffwechsel und auch bei schlanken Menschen die Bauchspeicheldrüse. „Zucker ist eher eine Art Luxusartikel in der täglichen Ernährung, denn der Insulinhaushalt kann dadurch aus den Fugen geraten“, erklärt Ökotrophologin Brigitte Bäuerlein und ergänzt, dass sich auch der Verdacht erhärte, Zucker könne Krebs verursachen: „Verschiedene Krebsarten treten besonders bei Typ-II-Diabetikern auf.“ Zudem begünstige Zucker Entzündungen im Körper, Bluthochdruck und damit einhergehend häufig auch erhöhte Cholesterinwerte.Zucker belaste den Blutzuckerspiegel sehr stark, so die Ernährungsexpertin. Hinzu komme, dass Zucker im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln neben Kohlenhydraten so gut wie keine weiteren gesunden Begleitstoffe enthalte. Ganz im Gegensatz zu Kalorien, die aus Obst und Gemüse stammen: Sie bestehen zudem aus Stärke, Eiweiß oder sekundären Pflanzenstoffen, die einen tatsächlichen Mehrwert für den Körper haben.
Zucker in Lebensmitteln
In
vielen Lebensmitteln ist Zucker enthalten: In 250 Millilitern
Orangensaft, in 250 Gramm Rotkohl aus dem Glas oder in 100 Gramm Ketchup
ist bereits die von der WHO empfohlene Tagesmenge von 25 Gramm Zucker
enthalten. Zucker verbessert bei vielen Speisen den Geschmack. Er
mildert Säure und verstärkt das Aroma von Früchten und auch von deftigen
Speisen. Zucker wirkt zudem auf natürliche Weise konservierend und
macht zum Beispiel Konfitüren ganz ohne Zusatzstoffe länger haltbar.
Generell sei es
gut, auf die Süße zu verzichten und seinen Geschmack neu zu
„konditionieren“, erklärt Brigitte Bäuerlein. „Es gilt, die
Geschmacksnerven zu trainieren, so dass uns Lebensmittel auch schmecken,
die nicht süß sind. Da hilft nur der schrittweise Verzicht.“ Ein Anfang
sei es am einfachsten, den Zucker aus dem Kaffee oder Tee zu verbannen.Achtung:
Produktaufschriften wie „ohne Zuckerzusatz“ oder „ungesüßt“ vermitteln
oft einen falschen Eindruck. Denn der Begriff „Zuckerzusatz“ ist nicht
mit dem Zuckergehalt des Produkts identisch. Auch Trockenfrüchte liefern
zum Beispiel Zucker. Zum Zuckergehalt eines Lebensmittels tragen auch
Glukose-Fruktose-Sirup, Maltodextrin, Milchpulver, Süßmolkenpulver,
Vollmilch- oder Magermilchpulver bei.Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup
Diese drei Süßungsmittel sind keine wirklichen Zucker-Alternativen, da auch sie allesamt Zucker enthalten.
Backen mit Zuckeralternativen
Beim
Backen ist Zucker nicht nur wegen der Süße wichtig, sondern auch damit
der Teig Struktur und Volumen bekommt. Hefeteig geht nicht nur durch
Hefe, sondern auch durch Zucker auf, er bringt eine schöne Bräunung und
die optimale Konsistenz des Gebäcks. „Deshalb ist Zucker beim Backen
etwas schwierig zu ersetzen - aber es geht“, sagt Brigitte Bäuerlein.
Als Zuckeralternativen zum Backen kommen infrage: Erythrit, Birkenzucker
und Kokosblütenzucker.
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